Canopus, nach Sirius der zweithellste Stern am Nachthimmel, fasziniert die Menschen seit jeher. Von südlichen Orten wie Gibraltar oder Malta aus sichtbar, spielte er historisch eine Rolle in der Seefahrt und inspirierte Mythen. Die Herkunft des Namens, von der ägyptischen Stadt Kanopus bis zur griechischen Sage vom Steuermann „Kanobos“, wirft viele Fragen auf.
Die griechische Mythologie verbindet Kanopus mit Schiffen, insbesondere durch das Sternbild „Argo Navis“, das dem mythischen Schiff Argo folgt. Der Name „Canopus“ selbst wird mit einer ägyptischen Stadt in Verbindung gebracht, die ihren Namen möglicherweise aufgrund eines tragischen Ereignisses erhielt. Es gibt viele Spekulationen über die Bedeutung des Namens, die von „goldener Erde“ bis zu einem wohlhabenden Hafen reichen.
Seit Juli 2016 offiziell als „Canopus“ anerkannt, trug sie zu den ersten Erkenntnissen über die Form der Erde bei. Averroes, ein Astronom des 12. Jahrhunderts, bemerkte Canopus auf seiner Reise nach Marrakesch und schloss daraus auf die Kugelgestalt der Erde.
Jenseits der Mythologie ranken sich um Canopus astronomische Geheimnisse. Lange Zeit war seine Entfernung unklar, sie schwankte zwischen 100 und 1200 Lichtjahren. Die Messung war schwierig, da Sterne, ob nah oder fern, nur als helle Punkte am Himmel erscheinen. Mit Hilfe des Satelliten Hipparcos konnte schließlich die Entfernung von Canopus auf knapp 300 Lichtjahre bestimmt werden.
Canopus, mit der 15-fachen Masse der Sonne, gehört zur Leuchtkraftklasse II, den „Hellen Riesen“. Seine genaue Position zwischen den Spektralklassen A und F und den Leuchtkraftklassen ist jedoch noch unklar. Bei Beobachtungen wurde Röntgenstrahlung nachgewiesen, die vermutlich in seiner extrem heißen Atmosphäre erzeugt wird.
Trotz intensiver Forschung bleiben Fragen nach möglichen Planeten unbeantwortet. Canopus dient aber nicht nur der Astronomie, sondern auch der Raumfahrt. Als hellster Stern am Südhimmel dient er Raumsonden als Orientierungspunkt. Auch in der Literatur hat er Spuren hinterlassen, von Doris Lessings Science-Fiction-Serie bis zu Frank Herberts „Dune“.
Canopus ist mit seiner strahlenden Präsenz am Südhimmel nach wie vor ein faszinierendes Forschungsobjekt und regt die Phantasie von Menschen auf der ganzen Welt an.